• Das Leuchten der Erinnerung

    Frankreich/Italien 2017

    Der emeritierte Literaturprofessor John (Donald Sutherland) und seine Ehefrau Ella (Helen Mirren) begeben sich mit ihrem Oldtimer-Wohnmobil „Leisure Seeker“ auf große Fahrt und spüren den Erinnerungen vergangener Urlaubstage mit der Familie nach. Nicht nur das Entsetzen ihrer beiden zurückbleibenden erwachsenen Kinder Will (Christian McKay) und Jane (Janel Moloney) angesichts des unangekündigten Verschwindens der Eltern lässt erahnen, dass es sich um keine gewöhnliche Reise handelt. So sitzt John zwar am Steuer, doch die zierliche Ella führt mit spürbarer Anspannung das Kommando. Johns Demenzerkrankung offenbart sich in gedanklichen Ausfällen, die sich mit überraschend klaren Momenten abwechseln und befördert auf skurrile Art und Weise Wahrheiten zu Tage, die Ella bislang verborgen waren und ihr Familienidyll im Rückblick zerbrechen lassen. Am Ziel der gemeinsamen Reise - Hemingways Geburtshaus in Key West - angekommen, verlassen die schwerkranke Ella ihre Kräfte, doch mithilfe seiner Liebe gelingt es dem Paar, die trennende Kluft zu überwinden und wieder zusammenzufinden.

    Mit diesem tief berührenden Road Movie aus dem Jahr 2017 balanciert der italienischen Regisseur Paolo Vinzi auf dem schmalen Grat zwischen Komik und Tragik, zwischen Leben und Tod, und lässt den Zuschauer angesichts des mit Liebe und Mut, aber auch unheimlicher Gewalt und Brutalität erzwungenen Happy Ends zweifelnd und fragend zurück.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Still Alice - Mein Leben ohne Gestern

    USA/Frankreich 2014

    Die hochgebildete Dr. Alice Howland (Julianne Moore) erlebt ihren 50. Geburtstag im Glück: Sie unterrichtet Linguistik an der Columbia Universität, ist mit John (Alec Baldwin), einem erfolgreichen Arzt verheiratet, und blickt stolz ihre drei bereits erwachsenen Kinder – die Juristin Anna (Kate Bosworth), der Mediziner Tom (Hunter Parrish) und die eher als Sorgenkind beobachtete künstlerisch interessierte eigenwillige Lydia (Kirsten Stewart). Mit großem Perfektionismus versucht Alice nicht nur, ihren Kindern und ihrem Ehemann zur Seite zu stehen, sondern arbeitet auch hart an sich, indem sie ihre Vorträge akribisch vorbereitet und sich durch sportliches Training körperlich fit hält. Doch schnell wird der Zuschauer Augenzeuge zunehmender kognitiver Ausfälle, die Alice selbst panisch registriert und zu analysieren versucht. Eine neurologische Untersuchung nebst genetischem Test bringen ans Licht, dass Alice an einer erblich bedingten, sehr früh einsetzenden Form der Alzheimer-Erkrankung leidet. Diese Diagnose erschüttert die ganze Familie und der Film zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich es den einzelnen Familienmitglieder gelingt, mit dieser Thematik umgehen. Obgleich Alice mit durchdachten Techniken versucht, an ihrem Alltag festzuhalten und sich Selbstbestimmtheit bis zuletzt zu bewahren, schreitet ihr geistiger und körperlicher Zerfall in großen Schritten voran und mündet schließlich in eine tiefgreifende geistige Isolation, in welche selbst die sich nunmehr rührend um die Mutter kümmernde Tochter Lydia kaum noch durchzudringen vermag.

    Julianne Moore, die 2015 für ihre Rolle mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin geehrt wurde, hat die Kernaussage dieses erschütternden Dramas mit wenigen Worten treffend zusammengefasst: “Es geht um Identität. Es geht darum, wer man ist. Ich glaube, wir haben alle das Gefühl, dass wir die Summe unserer Erfahrungen, unserer Emotionen und unseres Intellekts sind. Wer ist man also, wenn man die Dinge verliert, durch die man sich definiert? Was ist dann noch übrig?“ Brillant, aber auch ungeheuer aufwühlend und schockierend haben die beiden Regisseure Richard Glatzer und Wash Westmoreland diese Frageestellung und Geschichte in Szene gesetzt, die auf dem 2007 erschienenen gleichnamigen Debütroman der Neurologin Lisa Genova basiert.
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  • Die Entdeckung der Unendlichkeit

    USA 2014

    Mit zahlreichen Nominierungen und Auszeichnungen prämiert, zeichnet der im Jahr 2014 erschienene Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ ein eindrucksvolles Portrait des weltberühmten britischen Physikers Stephen Hawking (Eddie Redmayne). Der Film basiert auf den Memoiren der Ehefrau Stephen Hawkings, Jane Hawkings, mit dem Titel „Die Liebe hat elf Dimensionen. Mein Leben mit Stephen Hawkings“.

    Regisseur James Marshs gelingt es, den Lebensweg Hawkings, seine Persönlichkeit, seine Erkrankung und seine Forschung ebenso zu beleuchten wie sein Familienleben. Beginnend mit Hawkings Studienzeit in Cambridge im Jahr 1962 führt er den Zuschauer an den noch nicht von seiner ALS-Erkrankung gezeichneten, aber gleichwohl linkischen und vergeistigten Physik-Studenten heran, dessen Begabung schon zu dieser Zeit heraussticht. Zwischen ihm und der Romanistik-Studentin Jane Wilde (Felicity Jones) entwickelt sich eine Liebesbeziehung, die auf dem Prüfstand steht, als Stephen die Diagnose einer „Motoneuron“-Erkrankung mit allenfalls zweijähriger Restlebenszeit erhält. Die junge Jane jedoch ist nicht bereit, sich geschlagen zu geben: sie kämpft für ihre Liebe, die beiden heiraten, bekommen – ungeachtet der fortschreitenden Erkrankung – drei Kinder. Stephen Hawkings erklimmt trotz seines Gebrechens und letztlich sogar des Verlusts seines Sprachvermögens die universitäre Karriereleiter und erlangt mit seinem populärwissenschaftlichen Werk „Eine kurze Geschichte der Zeit“ Weltruhm.

    Schonungslos seziert der Film die aufeinander folgenden Stadien der ALS-Erkrankung, des damit einhergehenden körperlichen Zerfalls sowie die Schwierigkeiten in der Bewältigung des Alltags. Dabei wird deutlich, welchen Anteil die tatkräftige und bis zur Selbstaufgabe kämpfende Ehefrau Jane Hawkings an dem Erfolg ihres Gatten hat, - und mit welchem spitzbübischen Humor es dem weltberühmten Physiker trotz seines Schicksals offenbar gelang, das Herz nicht nur seiner Ehefrau zu erobern.

    Trotz der insgesamt tragischen Story hinterlässt diese Darstellung beim Zuschauer ein hoffnungsvolles und versöhnliches Gefühl, - es lohnt sich nicht zuletzt auch aufgrund der großartigen schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller Eddie Redmayne und Felicity Jones, diesen Film anzusehen!
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • Hin und weg

    Deutschland 2015

    Hannes (Florian David Fitz) und seine Frau Kiki (Julia Koschitz) starten gemeinsam zur jährlichen Mehrtages-Fahrradtour mit dem Freundeskreis. Was die Freunde anfangs nicht wissen: Hannes ist schwer an einer von seinem Vater geerbten Variante der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) erkrankt und hat Belgien zum Ziel der Reise auserkoren, um sich dort von Familie und Freunden zu verabschieden und aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Alles scheint wie in jedem Jahr zu sein, und die Freunde lachen und albern, bis die starken körperlichen Einschränkungen des sonst so sportlichen Hannes deutlich werden und er mit der Wahrheit herausrückt. Die Reaktionen hierauf fallen unterschiedlich aus. Sie reichen von tiefem Mitgefühl bis zu Entsetzen und Wut; nichtsdestoweniger rauft man sich zusammen und setzt die Tour bis zum vorgesehenen Ende fort, inklusive der traditionell gegenseitig gestellten Challenges, die nicht an Komik entbehren. Die in Nebenhandlungen dargestellten Alltagsprobleme der Freunde wie die Beziehungskrise des befreundeten Paares Maike (Victoria Mayer) und Dominik (Johannes Allmayer) oder das ewige Junggesellen-Dasein des notorischen Frauenhelden Michael (Jürgen Vogel) bilden einen Kontrast zur existentiellen Situation von Hannes und Kiki. Gleichzeitig unterstreichen sie das reale Nebeneinander von Leben und Tod, das sich letztlich auch in der Beziehung des erkrankten Hannes zu seinem nicht erblich vorbelasteten Bruder Finn (Volker Bruch) abbildet.

    Schmal ist der Grat zwischen Komödie und Drama, auf dem dieses deutsche Roadmovie von Regisseur Christian Zübert balanciert. Eindrucksvoll thematisiert der Film die Problematik einer solchen unheilbaren Nervenerkrankung, den Wunsch nach einem selbstbestimmten Abschied in Würde, das Geschenk eines gewonnenen Tages und die Kraft der Freundschaft und Familie. Nicht zuletzt dank der hervorragenden Star-Besetzung auch der Nebenrollen – u.a. Hannelore Elsner als Hannes’ Mutter und Miriam Stein als Urlaubsbekanntschaft - und dem Gespür des Regisseurs für die kleinen Momente, die das Leben ausmachen, ist dieser Film zwar keine leichte Kost, aber tief bewegend. Das Recht auf aktive Sterbehilfe im Falle unheilbarer Erkrankung und schweren Leidens ist in Belgien seit dem Jahr 2002 in Kraft und erlaubt auch Ausländern, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Wer glaubt, eine solche Möglichkeit erleichtere die Entscheidung an sich, wird durch Züberts Film eines besseren belehrt, der die Konsequenzen eines solchen Schritts und die damit einhergehenden Gefühle in all ihren Facetten beleuchtet. Und doch bleibt die Erkenntnis, wie wichtig es für einen unheilbar Erkrankten sein kann, Kontrolle über sein Leben zurückzuerlangen und selbst entscheiden zu können, den Weg bis zum Ende zu gehen oder sich das schwerste körperliche Leiden zu ersparen und in Freiheit und in Ruhe im Kreis der Lieben Abschied zu nehmen.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • Honig im Kopf

    Deutschland 2014

    Die 11 jährige Tilda (Emma Schweiger) zieht die Notbremse, - sie tut dies, um ihren an Alzheimer erkrankten und in seiner Verwirrung aus dem Zug gestiegenen, geliebten Großvater Amandus (Dieter Hallervorden) wieder in die Arme schließen zu können. Gleichzeitig wirkt diese Notbremsung aber auch wie ein Sinnbild für die plötzliche Besinnung ihrer zerstrittenen Eltern Niko (Til Schweiger) und Sarah (Jeanette Hain) auf das Wesentliche, die Emma durch ihr Verschwinden mit dem Großvater hervorruft. 
    Die Demenzerkrankung eines älteren Familienmitglieds, die inneren und zwischenmenschlichen Konflikte der in der Verantwortung - und meist auch mitten im Berufsleben - stehenden Angehörigen, die schwierige Entscheidung, den Erkrankten bei sich aufzunehmen und zu pflegen oder ihn in ein Heim einzuquartieren, die durchaus komischen, nicht selten aber nahezu lebensgefährlichen Situationen, die an Demenz erkrankte Menschen verursachen, - all dies gehört zum Alltag in unserer Gesellschaft und wird doch vielfach totgeschwiegen und tabuisiert.
    Til Schwieger greift diese Thematik mit seinem Team auf und zaubert einen Roadmovie, in dem die 11 jährige Enkelin Tilda mit ihrem dementen Großvater Amandus auf den Spuren seiner Vergangenheit nach Venedig reist. In einer Rückblende wird gezeigt, wie Amandus zuvor die Fassade des Familienidylls seines Sohnes und seiner Schwiegertochter durch seinen Zuzug und die zunehmende Verschlechterung seines Geisteszustandes zum Einsturz gebracht hat und ins Heim einquartiert werden soll. Auf ihrer Reise ergeben sich für Tilda und Amandus so manche Hindernisse, aber unverhofft finden sich doch immer wieder verständnisvolle Unterstützer, die sie ihrem Ziel näherbringen. Die zunächst zurückgelassenen und verzweifelten Eltern kommen währenddessen zu Hause zur Besinnung und machen sich als Team auf die Suche nach den beiden Ausreißern, um die anfangs so ausweglos erscheinende Geschichte, wenn schon nicht einem Happy End, so doch zumindest zu einem versöhnlichen Ausgang zuzuführen.
    Das schwer verdauliche Thema „Demenz“ ist in diesem Film mit Humor und Tiefgang zugleich aufgearbeitet, was einem breiten Publikum und nahezu allen Altersschichten eine Auseinandersetzung mit dieser Erkrankung und ihren Auswirkungen auf die Familienangehörigen und die Gesellschaft ermöglicht. Dieter Hallervorden berührt und überzeugt in der Rolle des dementen Großvaters von Anfang an und schafft es, in der Figur des Amandus sowohl die Krankheitsanzeichen als auch die Herzenswärme, die Verzweiflung und das ernsthafte Bemühen des Vaters und Großvaters authentisch zum Ausdruck zu bringen. Auch die junge Emma Schweiger glänzt in der Rolle der Enkelin Tilda, die sie mit herzerfrischendem Charme und kindlicher Ernsthaftigkeit ausfüllt. Til Schweiger und Jeanette Hein hingegen treten als Eltern weitgehend in den Hintergrund und beweisen ihr schauspielerisches Talent zunächst vorwiegend in Wut-, Kraft- und Verzweiflungsausbrüchen, bis am Ende des Films ihre Vernunft siegt und sie geläutert für einen verträglichen Ausgang des Dramas verantwortlich zeichnen. 
    Sehenswert ist der Film nicht zuletzt wegen seiner wunderbaren Bilder des Familiensitzes „Gut Rosenbach“, der durchreisten Landschaften und natürlich Venedigs. Als Tüpfelchen auf dem i gibt es noch ein Stelldichein großer Schauspieler, namentlich Jan-Josef Liefers und Katarina Thalbach in Nebenrollen und selbst Udo Lindenberg in einer Statistenrolle, - ein Film für die ganze Familie, zum Lachen, Nachdenken und gemeinsamen Diskutieren!
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Saiten des Lebens

    USA 2012

    „Mit Parkinson wird alles kleiner, - die Bewegungen, die Schritte, die Schrift...“ Nicht zuletzt diese knappe, aber prägnante Beschreibung führt dem in die Jahre genommenen Cellisten Peter Mitchell (Christopher Walken) vor Augen, dass sich seine Zeit als Musiker und Kopf des weltweit auftretenden Streichquartetts „The Fugue“ ihrem Ende zuneigt. Nachdem erste Krankheitssymptome ihm das Musizieren erschweren und ärztliche Tests bestätigen, dass er an Parkinson leidet, offenbart Mitchell den Mitgliedern des Quartetts die Diagnose und äußert seinen Wunsch: Das erste Konzert zum Auftakt der nächsten Spielzeit, Beethovens Streichquartett cis-moll op. 131, möge sein Abschiedskonzert werden. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sich die vier Ausnahmemusiker – neben Mitchel der ersten Geiger Daniel (Mark Ivanir), der zweite Geiger Robert (Philip Seymour Hoffman) und seine Ehefrau Juliette (Catherine Keener) als Bratschistin – mit ihrem Quartett über 25 Jahre in einem labilen Gleichgewicht gehalten. Ausgelöst durch Peters Erkrankung, droht nunmehr nicht nur das Auseinanderbrechen des Ensembles noch vor dem gewünschten Abschiedskonzert, sondern auch die Beziehungen der Beteiligten untereinander und die Lebensentwürfe eines jeden einzelnen werden in Frage gestellt.

    Auch wenn die Parkinson-Erkrankung in diesem US-amerikanischen Musikfilmdrama nur am Rande thematisiert wird, gelingt es dem Regisseur und Drehbuchautor Yaron Zilberman mit seinem Spielfilmdebüt auf eindrucksvolle Weise, die Problematik dieser Krankheit in die Handlung einzuweben. Nicht zuletzt dank der erstklassigen Besetzung mit hochkarätigen Schauspielern wie u.a. Christopher Walken und Philipp Seymour Hoffman sowie aufgrund der gelungenen atmosphärischen Verknüpfung von Musik, Handlung und Gefühlsleben der Protagonisten ist dieser Film sehenswert und regt zum Nachdenken an.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Liebe

    Warner Bros - Frankreich, Deutschland, Österreich 2012

    Nein, dieser Film zeichnet kein romantisches Bild der Liebe, erzählt keine von Sentimentalitäten geprägte Happy-End-Story, auch wenn man dies aufgrund seines Titels zunächst vermuten könnte. Vielmehr schockiert er den ahnungslosen Zuschauer mit seiner schonungslosen Darstellung des langsamen und schrittweisen Sterbens von Körper und Geist, beleuchtet die zunehmenden Gebrechlichkeiten und die Auswirkungen dieser Entwicklung auf den pflegenden Ehepartner und bleibt dabei doch ruhig, fast unheimlich ruhig.
    Erzählt wird die Geschichte von Anne (Emmanuelle Riva) und George (Jean-Louis Trintignant), einem alten, in Liebe verbundenen Ehepaar, die den Ruhestand und die gemeinsamen Ereignisse wie einen Konzertbesuch genießen, bis Anne eines Morgens am Frühstückstisch einen Schlaganfall erleidet. Es folgt ein Klinikaufenthalt mit einer Operation, die misslingt und eine dauerhafte halbseitige Lähmung Annes mit sich bringt. Die einst virtuose Pianistin ist nunmehr auf den Rollstuhl angewiesen und meistert die ungewohnte Hilflosigkeit anfänglich tapfer und scheinbar beherrscht, bis ein missglückter Suizidversuch ihre tatsächliche Gefühlslage erkennen lässt.
    Rührend kümmert sich George um seine geliebte Frau, die ihm jedoch immer mehr entgleitet, erfüllt ihr den Wunsch, nie wieder in eine Klinik verbracht zu werden, bis zur Selbstaufgabe und entlässt selbst seine einzige Hilfe, eine wenig einfühlsame Pflegerin, deren Umgang mit seiner Frau ihm würdelos und erniedrigend erscheint. Unterbrochen wird die Isolation der beiden nur kurz und von wenigen Menschen, z.B. vom Hausmeister und der Putzfrau, aber auch von einem früheren Klavierschüler Annes, der nunmehr selbst zum gefeierten Pianist avanciert ist. Selbst die einzige Tochter des Paares (Isabelle Huppert) vermag die verzweifelte Symbiose nicht aufzubrechen: sie - in der Mitte des Lebens stehend - ist dem Elternhaus entwachsen und zu sehr mit eigenen Problemen belastet, um die Bedürfnisse und Gedanken der Eltern nachvollziehen zu können.
    Dem Regisseur Michael Haneke, dessen Werk „Das weiße Band" bereits mit einem Golden Globe und zwei Oscar-Nominierungen ausgezeichnet wurde, gelingt mit „Liebe" die Darstellung einer tiefen Liebe, die die Konfrontation mit dem Alter, den Gebrechlichkeiten, mit Schnabeltassen, Verwirrtheit, versagenden Stimmbändern und dem Einnässen nicht abschreckt und die bereit ist, alles zu geben, sich selbst aufzugeben und letztlich sogar das loszulassen bzw. mit eigenen Händen dem erlösenden Tod zu übergeben, was man am meisten liebt. Keine leichte Kost, aber ein Lehrstück über das Leben und die Liebe, das noch lange zum Nachdenken anregt!
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Vergissmeinnicht

    Lighthouse Home Entertainement - Deutschland 2012

    Nahezu unvorbereitet begleitet der Zuschauer den Ich-Erzähler David auf dem Weg in sein  Elternhaus, in dem Vater Malte und Mutter Gretel warten. Rasch wird klar, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Elternbesuch handelt: Die Mutter ist an Alzheimer erkrankt. In unfreiwillig komischen Gesprächen offenbart sich - auch für den Sohn überraschend - das Ausmaß ihrer Erkrankung. Während Vater Malte, von der Langzeitpflege ausgelaugt, einen Urlaub in die Schweiz antritt, übernimmt Sohn David vorübergehend seine Aufgaben und setzt sich das ehrgeizige Ziel, seine Mutter durch neue Anreize aus ihrer Zurückgezogenheit herauszureißen und  wieder aktiv in den Alltag einzubinden. Schnell muss aber auch er erkennen, dass seine Erfolge nicht von Dauer sind und ihm die Pflege alle Kraft abverlangt. 
    Schonungslos offen erhält der Zuschauer Einsicht in das Zusammenleben mit einem demenzkranken Menschen; dabei gelingt es dem diese Entwicklung dokumentierenden Sohn und Regisseur David Sieveking stets, die Würde seiner Mutter zu bewahren. Mehr noch: Während sich Gretel immer mehr verliert, macht sich ihr Sohn auf die Suche nach der Persönlichkeit seiner Mutter, recherchiert ihren Lebensweg von der früheren NDR-Journalistin hinzu Ehefrau und Mutter dreier Kinder, der Revolutionärin, Feministin, Geliebten und Frauengruppengründerin. Untermalt von Dokumenten aus Archiven, alten Photographien und Gesprächen mit Weggefährten wie beispielsweise  ihrem früheren Liebhaber zeichnet er das Bild einer willenstarken, kraftvollen, dynamischen und die Unabhängigkeit liebenden Frau, - stark kontrastierend zu dem nunmehr wie ein Kleinkind auf Hilfe und Fürsorge angewiesenen Menschen, den die Krankheit aus ihr gemacht hat. Dass Gretel gleichwohl im Schoß ihrer Familie, nicht zuletzt auch unterstützt durch Pflegekräfte, behütet ihren Lebensweg zu Ende gehen kann und ihre Persönlichkeit durch die nunmehrige Auseinandersetzung ihrer Familie mit ihrer Vergangenheit und ihrem Leben fortwirkt, dürfte sowohl Betroffenen als auch Angehörigen Mut machen und zeigt ohne Pathos und Dramatik ganz konkret Wege auf, wie das Leben im Falle einer solchen Diagnose weitergehen kann. So viel Positives man auch aus diesem Dokumentarfilm ziehen mag, so bleibt der Zuschauer letztlich aber doch allein gelassen mit der Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt bzw. ob eine einst so starke und auf ihre Autonomie bedachte Frau ihre Einwilligung zu dieser Dokumentation ihrer Erkrankung erteilt hätte.
     © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • Ziemlich beste Freunde

    Senator Film - Frankreich 2011

    Gegensätzlicher könnten sie kaum sein: auf der einen Seite der wohlhabende querschnittsgelähmte und nahezu bewegungsunfähige Philippe (Francois Cluzet),der, umsorgt von seinem Personal, aber gleichwohl einsam, ein imposantes Pariser Palais bewohnt, und auf der anderen Seite der junge durchtrainierte Immigrant Driss (Omar Sy), der sich, gerade aus der Haft entlassen, neuorientieren muss, nachdem auch seine Mutter ihn aus der mit der mehrköpfigen Familie bewohnten Wohnung geworfen hat.

    Beide führt ein Bewerbungsgespräch für eine von Philippe ausgeschriebene Krankenpfleger-Stelle zusammen, die Driss zunächst lediglich als Alibibewerbung für seine Arbeitslosenversicherung benötigt. Philippe gelingt es, Driss für den Job zu ködern, und nach und nach werden sie „ziemlich beste Freunde".
    Wüsste man es nicht besser, man würde diese anrührende, Brücken schlagende Tragikkomödie wohl allzu leicht als unrealistischen Kitsch abtun. Doch nein, sie beruht auf einer wahren Begebenheit, und so mag man der Geschichte dieser ungleichen Freundschaft eine Chance geben - und wird positiv überrascht. Natürlich werden Klischees bedient, wenn der Pfleger den an allen vier Gliedmaßen Gelähmten mit dem Maserati durch Paris kutschiert, seinen Rollstuhl tunt, um es ihm zu ermöglichen, die Touristen auf ihren Segways zu überholen, wenn er sich - mit kindlicher Naivität - in abstrakter Malerei versucht oder sich angesichts eines singenden Baumes in der Oper kaum mehr vor Lachen halten kann. Gleichwohl wagen es die Regisseure des Films, Olivier Nakache und ErikToledano, Tabus zu brechen und den Blick des Zuschauers zwischen den komischen Szenen auch immer wieder auf die grausamen Details des Lebens eines Tetraplegikers zu lenken: auf nächtliche Schmerz- und Panikattacken, Depressionen, die Notwendigkeit der Darm- und Blasenentleerung mittels Katheter und Beutel sowie die Unmöglichkeit, die vor dem Gesicht geschwenkte Schokolade zu greifen und ohne Hilfe essen zu können, was Driss grausam und doch wahr mit den Worten zusammenfasst: „Keine Arme, keine Schokolade!"
    Die rasche Abfolge der komischen und tragischen Filmsequenzen erlaubt es kaum, vor dem Ende des Filmes inne zu halten und eine Entscheidung zu treffen, sich ihm zu- oder abzuwenden. Man wird mitgerissen und hofft auf ein Happy-End für die beiden Außenseiter oder „Unberührbaren" (Intouchables), wie der Titel des französischen Originals lautet. Diese Hoffnung wird nicht enttäuscht. Die Zuschauer danken es: Der dritterfolgreichste französische Film aller Zeiten zieht die Zuschauer auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Kinos und wurde mit zahlreichen Nominierungen (u.a. für den europäischen Filmpreis 2012) und Preisen (so z.B. DIVA Publikumspreis 2012) ausgezeichnet.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Eine dunkle Begierde

    Universal Pictures - D/UK/Kanada 2011

    Die psychisch gestörte junge Russin Sabina Spielrein (Keira Knightley) wird 1903 in die Nervenklinik Burghölzi eingeliefert, wo sich der junge ambitionierte Dr. Jung (Michael Fassbender) ihrer annimmt und sie mit einer „Redekur" zu heilen versucht. Schnell erkennt Jung das Potenzial seiner intelligenten Patientin und binnen kurzer Zeit zeigt die Therapie erstaunliche Erfolge: Von der hysterisch-grimassierenden Patientin avanciert Spielrein zu seiner anmutigen Assistentin, studiert schließlich selbst Psychologie und promoviert. Ihr psychisches Erstarken korrespondiert jedoch mit der schleichenden Schwächung ihres Therapeuten, der sich in sie verliebt, gleichwohl zunächst - den Konventionen und Behandlungsmaximen entsprechend - den therapeutischen Abstand wahrt, letztlich jedoch ihrem Drängen auf sexuellen Kontakt nachgibt und erliegt. Jung scheint an seinem Doppelleben als Familienvater und Therapeut sowie Liebhaber seiner Patientin zu zerbrechen; es gelingt ihm zwar, die zerstörerische Beziehung zu Spielrein - zumindest körperlich - zu beenden, gleichwohl kann er sie nicht vergessen und sucht Trost nicht nur bei seiner ihn fürsorglich und auch finanziell unterstützenden Ehefrau, sondern auch in weiteren sexuellen Verhältnissen, während Spielrein, beruflich erfolgreich, heiratet und ein Kind von ihrem Ehemann erwartet.
    Parallel zur Beziehung Jungs mit Spielrein wird das Verhältnis zwischen Jung und dem älteren, fast väterlich wirkenden Wiener Kollegen Sigmund Freud (Viggo Mortensen) beleuchtet: Anlässlich der Behandlung Spielreins sucht Jung den Kontakt zu seinem Idol und tauscht sich mit ihm aus; es entwickelt sich ein wissenschaftlicher Dialog, der - nicht zuletzt angeheizt durch die Kontaktaufnahme Spielreins mit Freud - im Zerwürfnis endet, weil Jung Freuds Beschränkung auf den Sexualtrieb als Quelle alles Pathologischen ablehnt und Freud weder Jungs Begeisterung für Parapsychologie teilen, noch Verständnis für die ihm zur Kenntnis gelangende Grenzüberschreitung Jungs in Form des sexuellen Kontakts zu seiner Patientin aufbringen kann.
    Die kultivierten Dialoge sowie die zumeist helle und zivilisierte Szenerie dieser historischen Biographie, die auf dem Theaterstück „Die Methode" des englischen Dramatikers Christopher Hampton basiert, kontrastieren stark mit der „dunklen Begierde", die sich dem Zuschauer in den zahlreichen Dialogen offenbart und ihn in ihrer Unverblümtheit zu schockieren vermag. Dem kanadischen Regisseur David Cronenberg, der sich als Begründer des sog. Body Horrors mit seinen vorangegangenen Produktionen („Videodrome", „Die Fliege", „Tödliche Versprechen") einen Namen mit der Darstellung abstoßender Körperlichkeit gemacht hat, gelingt hier die Demaskierung der scheinbar heilen und nach außen hin so makellosen Mitglieder der Gesellschaft und die erbarmungslose Freilegung ihrer seelischen Abgründe und Schwächen.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • Ein Tick anders

    Deutschland 2011

    Mit ihrem „Schluckauf im Gehirn", wie Eva ihre Erkrankung, das Tourette-Syndrom, bezeichnet, ist sie in der Tat einen „Tick anders". Das fällt kaum ins Gewicht, wenn sie sich im Kreise ihrer nicht eben durchschnittlichen Familie bewegt: Da überbieten sich die überengagierte, kaufsüchtige Mutter, der etwas tollpatschige und mit beruflichen Rückschlägen kämpfende Vater, der halbkriminelle Onkel und nicht zuletzt die Bomben bastelnde und Laub bemalende Großmutter mit ihren Marotten. Ruhe und Erfüllung findet Eva in der Natur, bei ihren kleinen stillen Freunden, den Molchen. Dieses selbst geschaffene Idyll, in das sich das junge Mädchen - von den Reaktionen ihrer Umwelt, ihren Mitschülern und der Schule frustriert - zurückgezogen hat, droht jäh zu zerbrechen, als ihr Vater einen neuen Arbeitsplatz findet und der Umzug der Familie von der ländlichen Kleinstadt in die Großstadt Berlin ansteht: Eva muss sich etwas einfallen lassen! Eigene Bemühungen, Geld zu verdienen und damit ihren Verbleib in der Heimat sichern zu können, scheitern, - nicht zuletzt aufgrund der unkontrollierbaren Tics, die ihren Gedanken so manches Mal drastisch Ausdruck verleihen und ihr damit in die Quere kommen. Gleichwohl nimmt Evs Geschichte - dank des kriminellen Potentials von Oma und Onkel, aber auch mithilfe ihrer Entschlossenheit, ihr Schicksal zu meistern und an ihren Träumen festzuhalten - eine überraschende Wende. So kommt es zu einem sonnigen Happy-End, das nicht eben realistisch anmutet, aber Hoffnung und Zuversicht vermittelt!
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • An ihrer Seite

    Kanada 2007

    Es beginnt mit kleinen Gedächtnisaussetzern: Fiona (Julie Christie) weiß nicht mehr, wo die gerade abgetrocknete Bratpfanne ihren Platz hat und stellt sie in den Kühlschrank. Wenig später entfällt ihr ein Wort und schließlich bestätigt eine Ärztin den beängstigenden Verdacht, dass Fiona an Alzheimer erkrankt ist. Diese Diagnose zerstört den harmonischen gemeinsamen Lebensabend, den Fiona und ihr Mann Grant (Gordon Pinsent) nach mehr als 40 jährig überwiegend glücklichen Ehejahren in ihrem idyllisch an einem See gelegenen Häuschen in Ontario verbringen. Als Fiona bei einer Skiwanderung schließlich die Orientierung verliert und nicht mehr nach Hause findet, steht ihr Entschluss fest: Sie zieht in ein Pflegeheim, um ihrem Mann diese Entscheidung zu ersparen und vorzusorgen, solange sie sich dazu noch in der Lage sieht. Grant widersetzt sich ihrem Ansinnen zunächst, muss ihren Wunsch letztlich aber ebenso respektieren wie die Anordnung der Heimleitung, wonach er während Fiona's ersten 30 Tagen in der Einrichtung keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf. Seine ersten Besuche nach Ablauf dieser Frist schockieren ihn zutiefst, denn Fiona erkennt ihn nicht wieder als ihren Ehemann; sie hat einen anderen Mann gefunden und ein erfülltes Leben in ihrer neuen Welt begonnen, deren Spielregeln Grant verletzen und ihm anfangs wie eine späte Rache für Versuchungen erscheinen, denen er einst als umschwärmter Literaturprofessor während der gemeinsamen Ehe erlegen war. Nach und nach lernt Grant jedoch, mit der Erkrankung seiner Frau umzugehen und seine nur noch auf eine Nebenrolle in ihrem Leben beschränkte Bedeutung zu akzeptieren, bis seine Liebe zu ihr ihn sogar so weit bringt, dass er die Wiederaufnahme des aus dem Heim entlassenen Nebenbuhlers veranlasst.
    Mag der Film aus medizinischer Sicht auch keine neuen Erkenntnisse und keine allzu realistische Darstellung des Krankheitsverlaufs und des Heimalltags darbieten, so gelingt der jungen Sarah Polley mit ihrem preisgekrönten Regiedébut doch ein eindrucksvolles Portrait einer großen Liebe, die auch an der die Welten der beiden Liebenden zerteilenden Alzheimererkrankung nicht zerbricht, sondern über sich hinauswächst.
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  • Iris

    Miramax - 2001

    Iris Murdoch ist eine gefeierte Autorin, die als junge Frau das Leben in vollen Zügen genießt. In ihrer Beziehung zu dem Literaturkritikers John Bayley ist sie stets der dominante Part. John Bayley muss die Launen seiner Partnerin ebenso ertragen, wie die ständige Gewissheit, dass er nicht der einzige Mann im Leben seiner großen Liebe ist. Trotzdem besteht die Partnerschaft in dieser Weise fort, bis eines Tages Iris erste Veränderungen auffallen. Die einst wortgewandte, selbstbewusste Autorin bemerkt, dass ihr bestimmte Sachen plötzlich erstaunlich schwer fallen. Sie leidet unter Gedächtnislücken und kommt mit gewohnten Alltagssituationen nicht mehr zurecht. Anfänglich leidet Iris Murdoch unter ihren Defiziten. Das Leiden geht im Verlauf der Erkrankung jedoch immer mehr auf ihren Partner John Bayley über, der von allen Liebschaften plötzlich der Einzige ist, der noch an ihrer Seite steht und den unaufhaltsamen Weg in die Welt des Vergessens mit ihr geht.
    Ein rührender Film, der die Alzheimer Erkrankung in Ihrer Grausamkeit, insbesondere für die Angehörigen von Betroffenen eindrücklich darstellt. Die Darstellung der Erkrankung ist das zentrale Thema des Films. Über die Autorin erfährt man im Film recht wenig. In den Extras der DVD findet man einen kurzen Ratgeber für Angehörige.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

  • A beautiful mind

    Dreamworks

    Der mit 4 Oscars ausgezeichnete Film schildert das tragische Leben des hochbegabten Mathematikers Dr. John Nash, der zu Zeiten seines Studiums im jungen Erwachsenenalter an einer schizophrenen Psychose erkrankt. Es folgen ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik, Krankheitsrückfälle sowie der Versuch der Wiedereingliederung in den Universitätsalltag. Immer wieder holt Nash jedoch seine Krankheit, die ihm eine scheinbare Welt mit Verschwörungen erschafft, ein. Trotz seiner jahrelangen schweren Erkrankung erhält John Nash zusammen mit 2 Kollegen 1994 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

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    Sprachen: deutsch/englisch

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • The Tic Code

    e-m-s Company

    Der Film beschreibt die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem jungen, begabten Klavierspieler Miles und seinem Idol, dem Saxophonisten Tyrone Pike. Beide verbindet die Liebe zum Jazz und die gemeinsame Krankheit - der “Tic Code”. Der Film stellt auf eindrückliche Weise das Krankheitsbild des “Gilles-de-la-Tourette Syndroms” dar.
    Der Film wurde bei den Filmfestspielen in Berlin mit dem “Gläsernen Bären” ausgezeichnet.
    © Neurologienetz.de

    Sprachen: deutsch/englisch

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Side Effects

    Senator Film - USA 2013

    Regisseur Steven Soderbergh überzeugt einmal mehr mit diesem 2013 in die Kinos gekommenen Pharmathriller, der den Zuschauer rasch in seinen Bann zieht und mit überragenden Schauspielern aufwartet:
    Der ambitionierte, jung-dynamische Psychiater Dr. Jonathan Banks (Jude Law) nimmt sich der labilen Emily (Mara Rooney) an, die ihn wegen ihrer Depressionen und Todessehnsucht konsultiert, als ihr Ehemann (Channing Tatum), ein Broker, aus dem Gefängnis entlassen wird, in dem er vier Jahre wegen Insiderhandels eingesessen hat. Der seinerzeitige durch die überraschende Verhaftung ihres Ehemannes eingeleitete abrupte Abschied vom jungen Eheglück im Luxusleben, sein Gefängnisaufenthalt und sein Drang, nunmehr wieder ins alte Leben und in die Gesellschaft zurückzukehren, scheinen Emily zu überfordern; Hilfe verspricht ein neues, allerdings hinsichtlich seiner Nebenwirkungen noch wenig erprobtes Antidepressivum. Banks nimmt Emily - auch auf Empfehlung ihrer früheren Therapeutin (Catherine Zeta-Jones) - in eine Studie zu dieser Wunderpille auf, nicht ohne allerdings auch vom Pharmahersteller entsprechend honoriert zu werden, und die Medikation schlägt an: Emily wird wieder lebens-, gesellschafts- und beziehungsfähig. Die Erfolgsgeschichte nimmt jedoch eine dramatische Wendung, als Emily unter dem Einfluss des Antidepressivums zu schlafwandeln beginnt und in diesem Zustand tötet. Banks kämpft für seine Patientin, um seinen Ruf und muss letztlich feststellen, selbst zum Spielball krimineller Machenschaften geworden zu sein...
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de