Gabriele von Arnim schildert in ihrem literarischen Werk "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" die zehn Jahre, die sie an der Seite ihres Mannes verbrachte, nachdem dieser zwei Schlaganfälle erlitten hatte. Die Autorin blickt hierbei auf das alltägliche Leben mit allen Höhen und Tiefen im Angesicht der Krankheit. Denn, wie kann sie damit umgehen, dass der Mann, den sie eigentlich im Begriff war zu verlassen, jetzt vollkommen von Ihr und Ihrer Bereitschaft sich für ihn aufzuopfern abhängig geworden ist? Sie beschreibt ihre Zerrissenheit zwischen Fürsorge, Anteilnahme und Liebe und emotionaler Überforderung. Denn auch, wenn Ihr Mann jetzt alleine auf sie angewiesen ist, bleiben Konflikte nicht aus. Das Spektrum der Gefühle reicht von Trauer, Verzweiflung aber eben auch hingebungsvoller Liebe bis zu Frustration und Wut. Sie beschreibt die Einsamkeit, die aus der täglichen pflegerischen Herausforderung aber dem sozialen Rückzug ihres Bekanntenkreises resultiert. Trotz der schonungslosen Darstellung der Krankheit und damit verbundenen Herausforderungen bleibt das Buch doch ein Werk über die Liebe und Menschlichkeit, das gleichzeitig Fragilität des Lebens verdeutlicht.
© Dr. Patrick Thilmann | Neurologienetz.de
Das Leben ist ein vorübergehender Zustand
Gabriele von Arnim, rororo 2023, 240 Seiten €14.-
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