Spinale Muskelatrophie Typ III
Synonyme
- Intermediärer Typ
- Chronisch infantile spinale Muskelatrophie (SMA)
Epidemiologie
- Typ III ist für ca. 20% der proximalen spinalen Muskelatrophien verantwortlich
Genetik
- Mutation auf dem Chromosom 5q13.2
- Autosomal rezessive Vererbung
- OMIM Datenbank 253400
- SMN2
- Typ IIIa: SMN2 liegt in 2-3 Kopien vor
- Typ IIIb: SMN2 liegt in 4-6 Kopien vorDeletion SMN1
Manifestationsalter
- Beginn innerhalb der ersten 18 Monate (meist nach dem dritten aber noch vor dem 15 Monat)
Symptome
Spinale Muskelatrophie Typ IIIa
- Proximale Paresen, insbesondere Beine
- Frühe Meilensteine der motorischen Entwicklung meist normal, dennoch insgesamt verzögert
- Manifestation der Muskelschwäche
- Aufstehen aus dem Sitzen
- Aufrichten aus vornübergebeugter Haltung
- Treppensteigen
- Stolpern beim Gehen
- Rennen erschwert
- Durch proximale Schwäche Einschränkung der Lungenfunktion möglich
- Gelenkkontrakturen möglich
- Im Verlauf Deformitäten der Wirbelsäule
Spinale Muskelatrophie Typ IIIb
- Proximale Paresen, insbesondere Beine
- Manifestation der Muskelschwäche bei starker körperlicher Belastung (z.b. Sport)
- Zungenfaszikulationen
- Zittern der Hände beim nach vorne strecken (wahrscheinlich in Zusammenhang mit Muskelfaszikulationen)
- Gel. Pseudohypertrohie des Musculus gastrocnemius
Diagnostik
Genetische Diagnostik
- Spinale Muskelatrophie Typ I-IV
- Genlokalisation 5q13.2
- Gen SMN1
- OMIM-Nr. 600354
- Siehe auch "Epidemiologie"
Labor
- Creatinkinase im Serum
- keine oder geringfügige Erhöhung (DD Myopathien, Muskeldystrophien)
Elektrophysiologie
- Neurographie
- Normalbefund (DD HMN, HMSN)
- Elektromyographie
- Zeichen der floriden und chronischen Denervierung
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Medikamente
- Nusinersen - intrathekale Gabe
- Risdiplam
Symptomatische Therapien
- Physiotherapie
Verlauf
Klinischer Verlauf ohne medikamentöse Therapie
- Freies Gehen möglich, jedoch gel. erschwert in Form von Stürzen, Probleme beim Aufstehen
Typ IIIa: Nach ca. 20 Jahren ca. 50% auf Rollstuhl angewiesen
Typ IIIb: Nach Krankheitsverlauf von 45 Jahren noch ca. 50% gehfähig - Krankheitsverlauf mit stabilen Phasen ohne Progredienz
- Kaum Einschränkung der Lebenserwartung
Klinischer Verlauf mit medikamentöser Therapie
- Präsymptomatische Therapie mit besonders gutem Otcome