• The Father

    Großbritannien, Frankreich 2020

    Wer meint, die unheimlichste Rolle des walisischen Schauspielers Anthony Hopkins sei die des Psychopathen Hannibal Lecter im Film „Das Schweigen der Lämmer“ (1991), dürfte seine Meinung nach diesem Film überdenken: Im Filmdrama „The Father“, basierend auf dem gleichnamigen erfolgreichen Theaterstück „Le Père“ des französischen Schriftstellers und Regisseurs Florian Zeller brilliert Hopkins mit seiner Darstellung eines Senioren, dessen voranschreitende Demenzerkrankung zunehmend von seiner Persönlichkeit Besitz ergreift, wofür Hopkins mit einem Oscar prämiert wurde.
    Zu Beginn des Films zeigt Anthony (Anthony Hopkins) sich als durchaus rüstiger, redegewandter und selbständiger älterer Herr, der allein in seinem Appartment in London lebt und in einen hitzigen Streit mit seiner Tochter Anne (Olivia Colman) über die aus ihrer Sicht von ihm benötigte Haushaltshilfe gerät. Anne untermauert die Notwendigkeit einer solchen Hilfe mit ihren Plänen, der Liebe wegen ins Ausland umzuziehen, und dem Wunsch, ihren Vater gleichwohl gut versorgt wissen zu wollen. Nur eine gewisse Schrulligkeit im Hinblick auf das Verstecken seiner geliebten Armbanduhr deuten die weitere Entwicklung Anthonys an, der in den darauffolgenden Szenen in eine Art Verschwörung zu geraten scheint: Eine andere, ihm nicht bekannte Frau (Olivia Williams) schließt die Tür zu seiner Wohnung auf und gibt sich als seine Tochter aus, ein fremder Mann (Marc Gatiss) sitzt plötzlich in „seinem“ Wohnzimmer und behauptet, sein Schwiegersohn zu sein und ihn tatsächlich bereits seit geraumer Zeit bei sich und Anne in der gemeinsamen Wohnung aufgenommen zu haben. Nur langsam wird der nichtsahnende Zuschauer sich dessen gewahr, dass er unmerklich in die Perspektive Anthonys eingetaucht ist und das Geschehen aus der Sicht des Demenzkranken erlebt. Bekannte und fremde Gesichter geben sich ein Stelldichein, ein Gemälde, das eben noch an der Wand hing und dessen Umrisse noch auf der Tapete erkennbar sind, verschwindet, … Schafft es Anthony, bei der ersten Begegnung mit der neuen Pflegekraft Laura (Imogen Poots) noch, in die Rolle des charmanten Gentleman zu schlüpfen, erinnert sie ihn im weiteren Verlauf an seine einst bei einem Unfall verstorbene zweite Tochter Laura und lässt in ihm das verdrängte Trauma von deren Tod wiederaufleben. Die Schlußszene zeigt Anthony in einem Pflegeheim, in dem er sich – an seiner mentalen Orientierungs- und Haltlosigkeit verzweifelnd – weinend in den Armen einer Pflegekraft wiegt, nach der Mutter ruft und seiner Verwirrung in Anlehnung an die vom Fenster aus zu sehenden Bäume mit den Worten zum Ausdruck bringt, er „verliere seine Blätter, die Äste, den Wind und den Regen“.
    Nein, dieses Drama ist keine leichte Kost. Es ist aber eine wertvolle, bereichernde Inszenierung dieser verstörenden Erkrankung, die den Zuschauer insbesondere die Probleme und Eigenheiten dementer Menschen, aber auch die Schwierigkeiten ihrer Angehörigen besser verstehen und nachfühlen lässt.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • Das Leuchten der Erinnerung

    Frankreich/Italien 2017

    Der emeritierte Literaturprofessor John (Donald Sutherland) und seine Ehefrau Ella (Helen Mirren) begeben sich mit ihrem Oldtimer-Wohnmobil „Leisure Seeker“ auf große Fahrt und spüren den Erinnerungen vergangener Urlaubstage mit der Familie nach. Nicht nur das Entsetzen ihrer beiden zurückbleibenden erwachsenen Kinder Will (Christian McKay) und Jane (Janel Moloney) angesichts des unangekündigten Verschwindens der Eltern lässt erahnen, dass es sich um keine gewöhnliche Reise handelt. So sitzt John zwar am Steuer, doch die zierliche Ella führt mit spürbarer Anspannung das Kommando. Johns Demenzerkrankung offenbart sich in gedanklichen Ausfällen, die sich mit überraschend klaren Momenten abwechseln und befördert auf skurrile Art und Weise Wahrheiten zu Tage, die Ella bislang verborgen waren und ihr Familienidyll im Rückblick zerbrechen lassen. Am Ziel der gemeinsamen Reise - Hemingways Geburtshaus in Key West - angekommen, verlassen die schwerkranke Ella ihre Kräfte, doch mithilfe seiner Liebe gelingt es dem Paar, die trennende Kluft zu überwinden und wieder zusammenzufinden.

    Mit diesem tief berührenden Road Movie aus dem Jahr 2017 balanciert der italienischen Regisseur Paolo Vinzi auf dem schmalen Grat zwischen Komik und Tragik, zwischen Leben und Tod, und lässt den Zuschauer angesichts des mit Liebe und Mut, aber auch unheimlicher Gewalt und Brutalität erzwungenen Happy Ends zweifelnd und fragend zurück.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Still Alice - Mein Leben ohne Gestern

    USA/Frankreich 2014

    Die hochgebildete Dr. Alice Howland (Julianne Moore) erlebt ihren 50. Geburtstag im Glück: Sie unterrichtet Linguistik an der Columbia Universität, ist mit John (Alec Baldwin), einem erfolgreichen Arzt verheiratet, und blickt stolz ihre drei bereits erwachsenen Kinder – die Juristin Anna (Kate Bosworth), der Mediziner Tom (Hunter Parrish) und die eher als Sorgenkind beobachtete künstlerisch interessierte eigenwillige Lydia (Kirsten Stewart). Mit großem Perfektionismus versucht Alice nicht nur, ihren Kindern und ihrem Ehemann zur Seite zu stehen, sondern arbeitet auch hart an sich, indem sie ihre Vorträge akribisch vorbereitet und sich durch sportliches Training körperlich fit hält. Doch schnell wird der Zuschauer Augenzeuge zunehmender kognitiver Ausfälle, die Alice selbst panisch registriert und zu analysieren versucht. Eine neurologische Untersuchung nebst genetischem Test bringen ans Licht, dass Alice an einer erblich bedingten, sehr früh einsetzenden Form der Alzheimer-Erkrankung leidet. Diese Diagnose erschüttert die ganze Familie und der Film zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich es den einzelnen Familienmitglieder gelingt, mit dieser Thematik umgehen. Obgleich Alice mit durchdachten Techniken versucht, an ihrem Alltag festzuhalten und sich Selbstbestimmtheit bis zuletzt zu bewahren, schreitet ihr geistiger und körperlicher Zerfall in großen Schritten voran und mündet schließlich in eine tiefgreifende geistige Isolation, in welche selbst die sich nunmehr rührend um die Mutter kümmernde Tochter Lydia kaum noch durchzudringen vermag.

    Julianne Moore, die 2015 für ihre Rolle mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin geehrt wurde, hat die Kernaussage dieses erschütternden Dramas mit wenigen Worten treffend zusammengefasst: “Es geht um Identität. Es geht darum, wer man ist. Ich glaube, wir haben alle das Gefühl, dass wir die Summe unserer Erfahrungen, unserer Emotionen und unseres Intellekts sind. Wer ist man also, wenn man die Dinge verliert, durch die man sich definiert? Was ist dann noch übrig?“ Brillant, aber auch ungeheuer aufwühlend und schockierend haben die beiden Regisseure Richard Glatzer und Wash Westmoreland diese Frageestellung und Geschichte in Szene gesetzt, die auf dem 2007 erschienenen gleichnamigen Debütroman der Neurologin Lisa Genova basiert.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

  • Honig im Kopf

    Deutschland 2014

    Die 11 jährige Tilda (Emma Schweiger) zieht die Notbremse, - sie tut dies, um ihren an Alzheimer erkrankten und in seiner Verwirrung aus dem Zug gestiegenen, geliebten Großvater Amandus (Dieter Hallervorden) wieder in die Arme schließen zu können. Gleichzeitig wirkt diese Notbremsung aber auch wie ein Sinnbild für die plötzliche Besinnung ihrer zerstrittenen Eltern Niko (Til Schweiger) und Sarah (Jeanette Hain) auf das Wesentliche, die Emma durch ihr Verschwinden mit dem Großvater hervorruft. 
    Die Demenzerkrankung eines älteren Familienmitglieds, die inneren und zwischenmenschlichen Konflikte der in der Verantwortung - und meist auch mitten im Berufsleben - stehenden Angehörigen, die schwierige Entscheidung, den Erkrankten bei sich aufzunehmen und zu pflegen oder ihn in ein Heim einzuquartieren, die durchaus komischen, nicht selten aber nahezu lebensgefährlichen Situationen, die an Demenz erkrankte Menschen verursachen, - all dies gehört zum Alltag in unserer Gesellschaft und wird doch vielfach totgeschwiegen und tabuisiert.
    Til Schwieger greift diese Thematik mit seinem Team auf und zaubert einen Roadmovie, in dem die 11 jährige Enkelin Tilda mit ihrem dementen Großvater Amandus auf den Spuren seiner Vergangenheit nach Venedig reist. In einer Rückblende wird gezeigt, wie Amandus zuvor die Fassade des Familienidylls seines Sohnes und seiner Schwiegertochter durch seinen Zuzug und die zunehmende Verschlechterung seines Geisteszustandes zum Einsturz gebracht hat und ins Heim einquartiert werden soll. Auf ihrer Reise ergeben sich für Tilda und Amandus so manche Hindernisse, aber unverhofft finden sich doch immer wieder verständnisvolle Unterstützer, die sie ihrem Ziel näherbringen. Die zunächst zurückgelassenen und verzweifelten Eltern kommen währenddessen zu Hause zur Besinnung und machen sich als Team auf die Suche nach den beiden Ausreißern, um die anfangs so ausweglos erscheinende Geschichte, wenn schon nicht einem Happy End, so doch zumindest zu einem versöhnlichen Ausgang zuzuführen.
    Das schwer verdauliche Thema „Demenz“ ist in diesem Film mit Humor und Tiefgang zugleich aufgearbeitet, was einem breiten Publikum und nahezu allen Altersschichten eine Auseinandersetzung mit dieser Erkrankung und ihren Auswirkungen auf die Familienangehörigen und die Gesellschaft ermöglicht. Dieter Hallervorden berührt und überzeugt in der Rolle des dementen Großvaters von Anfang an und schafft es, in der Figur des Amandus sowohl die Krankheitsanzeichen als auch die Herzenswärme, die Verzweiflung und das ernsthafte Bemühen des Vaters und Großvaters authentisch zum Ausdruck zu bringen. Auch die junge Emma Schweiger glänzt in der Rolle der Enkelin Tilda, die sie mit herzerfrischendem Charme und kindlicher Ernsthaftigkeit ausfüllt. Til Schweiger und Jeanette Hein hingegen treten als Eltern weitgehend in den Hintergrund und beweisen ihr schauspielerisches Talent zunächst vorwiegend in Wut-, Kraft- und Verzweiflungsausbrüchen, bis am Ende des Films ihre Vernunft siegt und sie geläutert für einen verträglichen Ausgang des Dramas verantwortlich zeichnen. 
    Sehenswert ist der Film nicht zuletzt wegen seiner wunderbaren Bilder des Familiensitzes „Gut Rosenbach“, der durchreisten Landschaften und natürlich Venedigs. Als Tüpfelchen auf dem i gibt es noch ein Stelldichein großer Schauspieler, namentlich Jan-Josef Liefers und Katarina Thalbach in Nebenrollen und selbst Udo Lindenberg in einer Statistenrolle, - ein Film für die ganze Familie, zum Lachen, Nachdenken und gemeinsamen Diskutieren!
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Vergissmeinnicht

    Lighthouse Home Entertainement - Deutschland 2012

    Nahezu unvorbereitet begleitet der Zuschauer den Ich-Erzähler David auf dem Weg in sein  Elternhaus, in dem Vater Malte und Mutter Gretel warten. Rasch wird klar, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Elternbesuch handelt: Die Mutter ist an Alzheimer erkrankt. In unfreiwillig komischen Gesprächen offenbart sich - auch für den Sohn überraschend - das Ausmaß ihrer Erkrankung. Während Vater Malte, von der Langzeitpflege ausgelaugt, einen Urlaub in die Schweiz antritt, übernimmt Sohn David vorübergehend seine Aufgaben und setzt sich das ehrgeizige Ziel, seine Mutter durch neue Anreize aus ihrer Zurückgezogenheit herauszureißen und  wieder aktiv in den Alltag einzubinden. Schnell muss aber auch er erkennen, dass seine Erfolge nicht von Dauer sind und ihm die Pflege alle Kraft abverlangt. 
    Schonungslos offen erhält der Zuschauer Einsicht in das Zusammenleben mit einem demenzkranken Menschen; dabei gelingt es dem diese Entwicklung dokumentierenden Sohn und Regisseur David Sieveking stets, die Würde seiner Mutter zu bewahren. Mehr noch: Während sich Gretel immer mehr verliert, macht sich ihr Sohn auf die Suche nach der Persönlichkeit seiner Mutter, recherchiert ihren Lebensweg von der früheren NDR-Journalistin hinzu Ehefrau und Mutter dreier Kinder, der Revolutionärin, Feministin, Geliebten und Frauengruppengründerin. Untermalt von Dokumenten aus Archiven, alten Photographien und Gesprächen mit Weggefährten wie beispielsweise  ihrem früheren Liebhaber zeichnet er das Bild einer willenstarken, kraftvollen, dynamischen und die Unabhängigkeit liebenden Frau, - stark kontrastierend zu dem nunmehr wie ein Kleinkind auf Hilfe und Fürsorge angewiesenen Menschen, den die Krankheit aus ihr gemacht hat. Dass Gretel gleichwohl im Schoß ihrer Familie, nicht zuletzt auch unterstützt durch Pflegekräfte, behütet ihren Lebensweg zu Ende gehen kann und ihre Persönlichkeit durch die nunmehrige Auseinandersetzung ihrer Familie mit ihrer Vergangenheit und ihrem Leben fortwirkt, dürfte sowohl Betroffenen als auch Angehörigen Mut machen und zeigt ohne Pathos und Dramatik ganz konkret Wege auf, wie das Leben im Falle einer solchen Diagnose weitergehen kann. So viel Positives man auch aus diesem Dokumentarfilm ziehen mag, so bleibt der Zuschauer letztlich aber doch allein gelassen mit der Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt bzw. ob eine einst so starke und auf ihre Autonomie bedachte Frau ihre Einwilligung zu dieser Dokumentation ihrer Erkrankung erteilt hätte.
     © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

  • An ihrer Seite

    Kanada 2007

    Es beginnt mit kleinen Gedächtnisaussetzern: Fiona (Julie Christie) weiß nicht mehr, wo die gerade abgetrocknete Bratpfanne ihren Platz hat und stellt sie in den Kühlschrank. Wenig später entfällt ihr ein Wort und schließlich bestätigt eine Ärztin den beängstigenden Verdacht, dass Fiona an Alzheimer erkrankt ist. Diese Diagnose zerstört den harmonischen gemeinsamen Lebensabend, den Fiona und ihr Mann Grant (Gordon Pinsent) nach mehr als 40 jährig überwiegend glücklichen Ehejahren in ihrem idyllisch an einem See gelegenen Häuschen in Ontario verbringen. Als Fiona bei einer Skiwanderung schließlich die Orientierung verliert und nicht mehr nach Hause findet, steht ihr Entschluss fest: Sie zieht in ein Pflegeheim, um ihrem Mann diese Entscheidung zu ersparen und vorzusorgen, solange sie sich dazu noch in der Lage sieht. Grant widersetzt sich ihrem Ansinnen zunächst, muss ihren Wunsch letztlich aber ebenso respektieren wie die Anordnung der Heimleitung, wonach er während Fiona's ersten 30 Tagen in der Einrichtung keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf. Seine ersten Besuche nach Ablauf dieser Frist schockieren ihn zutiefst, denn Fiona erkennt ihn nicht wieder als ihren Ehemann; sie hat einen anderen Mann gefunden und ein erfülltes Leben in ihrer neuen Welt begonnen, deren Spielregeln Grant verletzen und ihm anfangs wie eine späte Rache für Versuchungen erscheinen, denen er einst als umschwärmter Literaturprofessor während der gemeinsamen Ehe erlegen war. Nach und nach lernt Grant jedoch, mit der Erkrankung seiner Frau umzugehen und seine nur noch auf eine Nebenrolle in ihrem Leben beschränkte Bedeutung zu akzeptieren, bis seine Liebe zu ihr ihn sogar so weit bringt, dass er die Wiederaufnahme des aus dem Heim entlassenen Nebenbuhlers veranlasst.
    Mag der Film aus medizinischer Sicht auch keine neuen Erkenntnisse und keine allzu realistische Darstellung des Krankheitsverlaufs und des Heimalltags darbieten, so gelingt der jungen Sarah Polley mit ihrem preisgekrönten Regiedébut doch ein eindrucksvolles Portrait einer großen Liebe, die auch an der die Welten der beiden Liebenden zerteilenden Alzheimererkrankung nicht zerbricht, sondern über sich hinauswächst.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Iris

    Miramax - 2001

    Iris Murdoch ist eine gefeierte Autorin, die als junge Frau das Leben in vollen Zügen genießt. In ihrer Beziehung zu dem Literaturkritikers John Bayley ist sie stets der dominante Part. John Bayley muss die Launen seiner Partnerin ebenso ertragen, wie die ständige Gewissheit, dass er nicht der einzige Mann im Leben seiner großen Liebe ist. Trotzdem besteht die Partnerschaft in dieser Weise fort, bis eines Tages Iris erste Veränderungen auffallen. Die einst wortgewandte, selbstbewusste Autorin bemerkt, dass ihr bestimmte Sachen plötzlich erstaunlich schwer fallen. Sie leidet unter Gedächtnislücken und kommt mit gewohnten Alltagssituationen nicht mehr zurecht. Anfänglich leidet Iris Murdoch unter ihren Defiziten. Das Leiden geht im Verlauf der Erkrankung jedoch immer mehr auf ihren Partner John Bayley über, der von allen Liebschaften plötzlich der Einzige ist, der noch an ihrer Seite steht und den unaufhaltsamen Weg in die Welt des Vergessens mit ihr geht.
    Ein rührender Film, der die Alzheimer Erkrankung in Ihrer Grausamkeit, insbesondere für die Angehörigen von Betroffenen eindrücklich darstellt. Die Darstellung der Erkrankung ist das zentrale Thema des Films. Über die Autorin erfährt man im Film recht wenig. In den Extras der DVD findet man einen kurzen Ratgeber für Angehörige.
    © Christine Thilmann | Neurologienetz.de