Arbeitssicherheit bei Epilepsie. Ein Praxishandbuch
Erich Schmidt Verlag 2021, 142 Seiten, € 24,99.-Eine Vielzahl von Menschen ist von einer Epilepsie betroffen. Aufgrund der mit einem Anfall ggf. einhergehenden Folgen wie Bewusstseinsstörungen, Sturz oder unangemessenen Handlungen und den daraus resultierenden Risiken einer Eigen- oder Fremdgefährdung im Arbeitsalltag konnte eine solche Diagnose in vielen Beschäftigungsbereichen lange Zeit das Ende der jeweiligen beruflichen Tätigkeit bedeuten. Mithilfe der heutigen Möglichkeiten der Risikoeinschätzung ist jedoch eine differenzierte Betrachtung der Arbeitssicherheit und eine möglichst weitgehende Erhaltung der beruflichen Tätigkeit der von Epilepsie betroffenen Menschen möglich. Das von Peter Brodisch herausgegebene Praxishandbuch „Arbeitssicherheit bei Epilepsie“ mit Beiträgen zahlreicher Autoren unterschiedlicher Disziplinen leistet in diesem Zusammenhang eine wertvolle Hilfe: es beleuchtet die Diagnose einer Epilepsie zunächst aus der Perspektive des Neurologen, des Betriebsarztes und der Fachkraft für Arbeitssicherheit und damit der Personen, die mit Fragen der Arbeitssicherheit am Arbeitsplatz unmittelbar oder mittelbar befasst sind und eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen müssen. Nachfolgend werden bestimmte berufliche Tätigkeiten stichwortartig im Hinblick auf ihre allgemeinen sowie epilepsiespezifische Risiken sowie allgemeine und anfallsbezogene Arbeitsschutzmaßnahmen dargestellt und hinsichtlich schwerpunktmäßigem Eigen- und Fremdgefährdungspotential unterschieden. Kapitel zu ausgewählten sozialmedizinischen Fragen und rechtlichen Themen wie z.B. mögliche Leistungen der Arbeitsagentur, Rehabilitation, Schwerbehinderung und die Problematik einer etwaigen Offenbarungspflicht des epilepsiekranken Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber liefern ergänzende Informationen insbesondere für Betroffene. Aufschlussreich ist die Darstellung der Lösungen zum Schutz vor anfallsbedingten Risiken wie z.B. automatisierten Anfallsdetektoren. Eine umfangreiche Checkliste mit Aspekten, die es im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen und abzufragen gilt, rundet das Werk ab.
Dieses Praxishandbuch liefert wertvolle Entscheidungshilfen für eine individuelle Gefährdungsbeurteilung und zeigt Möglichkeiten auf, gesundheitliche Risiken epilepsiekranker Beschäftigter zu minimieren und ihre berufliche Tätigkeit zu gewährleisten. Es ist daher nicht nur den mit der Gefährdungsbeurteilung befassten Experten, sondern auch Arbeitgebern, Personalverantwortlichen, Betriebsräten, BEM-Beauftragten und sonstigen Beteiligten aus den Bereichen Integration und Rehabilitation als Leitfaden für eine differenzierte Betrachtung zu empfehlen.
© Neurologienetz 2024 | Christine Thilmann

Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter: Diagnostik und Therapie
Springer Verlag 2021, 1. Auflage, 812 Seiten ., € 109,99.-Differenzialdiagnose, Diagnostik, Therapie, aber auch Aufklärung sowie sozialmedizinische Aspekte der Epilepsie erfordern von niedergelassenen sowie klinisch tätigen Neurologen aufgrund der großen Bedeutung dieser Erkrankung ein fundiertes Fachwissen. Ein Lehrbuch sollte den interessierten Leser daher in die Lage versetzen, Antworten auf die zahlreichen Fragen zur Epilepsie zu finden. Inhaltlich bietet das vorliegende Fachbuch dementsprechend eine hervorragende Darstellung u.a. zu Grundlagen, Diagnostik, Krankheitsbildern sowie zu medikamentösen wie medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten. Besonders lesenswert sind die Ausführungen zu den Epilepsie-Syndromen und den Ätiologien der Epilepsien. Spezifische Fragestellungen wie Epilepsie bei Frauen sowie psychosoziale Aspekte werden ebenfalls erörtert. Indem dieses Werk sowohl als Nachschlagewerk als auch als Lehrbuch hervorragende Dienste leistet, füllt es eine Lücke auf dem deutschen Markt der medizinischen Fachbücher und sei jedem Neurologen dringend ans Herz gelegt.
© 2023 Neurologienetz

Allgemeine Epileptologie
Kohlhammer Verlag 2021, 1. Auflage, 292 Seiten, € 59.-.-Das Werk aus der Reihe „Neurologische Fallbesprechungen“ ist als praktische Ergänzung zu den klassischen Lehrbüchern gedacht und soll auf diagnostische und therapeutische Fragen in der alltäglichen Arbeit Antworten geben. So werden z.B. der erste und der produzierte Anfall, der Status epilepticus, das Management anfallsfreier Patienten sowie allgemeine Probleme der Epilepsie-Therapie beleuchtet. Auch Therapie-Empfehlungen für spezielle Patientengruppen wie z.B. Patienten mit geistiger Behinderung sowie älteren Menschen finden Eingang in das Werk. Von besonderem Interesse für den Leser dürfte das Kapitel „Frauen und Epilepsie“ sein, da dieser Aspekt viele Behandler in der alltäglichen Praxis vor Probleme stellt und gleichwohl in zahlreichen Lehrbüchern unberücksichtigt bleibt. Die von den Autoren gegebenen Empfehlungen basieren zum einen Teil auf Studien, zum anderen Teil aber auch auf den langjährigen Erfahrungen der Autoren in der Epilepsie-Behandlung. Dies ist insofern erfreulich, als sich die meisten Lehrbücher inzwischen auf die „evidence-based-medicine“ konzentrieren und eher subjektive klinische Erfahrungen unberücksichtigt lassen. Kapitel zur Klassifikation, Elektroenzephalografie, Semiologie und Kernspintomografie komplettieren den Inhalt auf sinnvolle Weise. Dementsprechend dürfte die Lektüre für ambulant und klinisch tätige Ärzte, die sich eingehender mit den individuellen Problemen der Epilepsie hinsichtlich Diagnostik und Therapie ihrer Patienten befassen, von großem praktischen Nutzen sein.
© Neurologienetz 2021
Epilepsie – Fortbildung kompakt
Govi 2020, 92 Seiten ., € 16,90.-Auf knapp 100 Seiten gewährt dieses Werk einen schnellen Überblick über die wichtigsten Aspekte des Krankheitsbilds „Epilepsie“. So wird die Differenzierung zwischen fokalen und generalisierten Epilepsien unter Darstellung der jeweils wichtigsten Krankheitsbilder dieser Formen erläutert. Im ersten Teil sind zudem spezielle Aspekte wie die Therapie der Epilepsie im Alter und während der Schwangerschaft sowie der Status epilepticus und nicht zuletzt sozioökonomische Aspekte erörtert. Der zweite Teil stellt die medikamentöse Therapie der Epilepsie in den Fokus. Kurze „Steckbriefe“ liefern die wichtigsten Informationen zu den derzeit verfügbaren Medikamenten. Des Weiteren finden sich Empfehlungen zur leitliniengerechten Therapie und zur differenzierten Behandlung besonderer Patientengruppen.
Zusammenfassend ist das Buch allen Medizinern zu empfehlen, die sich einen schnellen Überblick über das Krankheitsbild der Epilepsie verschaffen möchten, wie z.B. Berufseinsteigern oder Allgemeinärzten, die immer wieder mit „Epilepsien“ konfrontiert sind.
© 2022 Neurologienetz
Kleines Lexikon der Epileptologie
Thieme Verlag 2005, 344 S., € 49,95.-Das Werk des namhaften Autors ist ein sehr schönes Lexikon, dass über reine Begriffserklärungen deutlich hinausgeht. Es werden nicht nur - wahrscheinlich sämtliche - Begriffe der Epilepsie erklärt, es finden sich auch zahlreiche interessante Kurzbiographien zu Eponymen in der Epilepsie sowie Hinweise auf historische Quellen. Zudem werden wichtige Epilepsiesyndrome stichwortartig abgehandelt, so dass man einen schnellen Überblick über die gesuchte Information erhält. Interessant ist auch die Möglichkeit nach Symptomen und deren mögliche epileptische Ursache zu suchen, z.B. “Spucken”! Begriffe der Elektroenzephalographie fanden ebenfalls Eingang in das Werk. Insgesamt ist das Buch somit nicht nur ein Lexikon, sondern ein Nachschlagewerk für vielerlei Fragen zum Thema Epilepsie.
© Neurologienetz 2007 | Patrick Thilmann

Die Epilepsien - Grundlagen - Klinik - Behandlung
Schattauer, 2. völlig neu bearb. u. erw. Auflage 2004, 928S.,238 Abb., 153 Tab., € 129.-Das Werk zeichnet sich durch eine ebenso detaillierte wie wissenschaftlich fundierte und aktuelle Abhandlung des Themengebiets Epilepsie aus. Im Vergleich zur Vorauflage wurde das namhafte Autorenteam aufgrund der zunehmenden Spezialisierung verstärkt. Historische Hintergründe finden ebenso Eingang wie die Pathophysiologie der Epilepsien, neuropathologische Befunde, soziale Fragestellungen sowie Impf- und Reiseempfehlungen. Das Kapitel Diagnostik enthält neben einer Übersicht über EEG-Befunde auch Erläuterungen zu MRT, PET, SPECT und den seltener durchgeführten MEG, dopplersonographischen und EP-Untersuchungen. Dem folgen die Labordiagnostik, Unterkapitel zur psychologischen Diagnostik im Kindes- und Erwachsenenalter sowie Ausführungen zur prächirurgischen Diagnostik. Genaue Therapieempfehlungen -insbesondere bezüglich der Behandlung mit den neuesten Antiepileptika - werden gegeben und neue Therapieverfahren wie das Gamma-Knife sind dargestellt.Dank seines inhaltlichen Umfangs kann das Buch dem Leser sowohl als Nachschlagewerk als auch als Lehrbuch dienen.
© Neurologienetz 2005 | Patrick Thilmann