• Amyotrophe Lateralsklerose

    Thomas Meyer
    Kohlhammer Verlag 2021, 219 Seiten, € 29.-

    Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine schwere chronische und rasch progrediente Erkrankung, die zu fortschreitenden Lähmungserscheinungen führt. Dementsprechend groß ist die Belastung für den Patienten und seine Angehörige, die sich im Verlauf der Erkrankung mit vielen Fragen konfrontiert sehen. Der Autor des vorliegenden Buches widmet sich dieser Problematik, indem er auf über 350 Fragen rund um das Thema ALS umfassende und verständliche Antworten gibt. Erörtert werden nicht nur Diagnostik, Verlauf und Prognose der Erkrankung, sondern insbesondere auch die therapeutischen Möglichkeiten. Da keine ursächliche Behandlung möglich ist, beschränken sich diese zwar auf die symptomatische medikamentöse Behandlung sowie Heil- und Hilfsmittel. Aufgrund der Schwere der Erkrankung besteht hier allerdings ein großer Informationsbedarf, der dank der profunden Ausführungen mehr als befriedigt wird. Der Autor, der aufgrund seiner 20jährigen Tätigkeit in der ALS Ambulanz der Charité Berlin auf eine umfassende klinische Erfahrung zurückgreifen kann, beweist mit der durchdachten Gliederung des Werks sowie mit seinen ausführlichen Erörterungen insbesondere zu Fragen betreffend Symptomlinderung, Ernährung, Beatmung und Hilfsmittelversorgung ein gutes Gespür für die Aspekte, die für den Patienten und seine Angehörigen von primärem Interesse sind. Nachdem selbst Mediziner oft nicht über eine entsprechend große Erfahrung verfügen, dürfte dieser Wegweiser auch ihnen wertvolle Dienste im Hinblick auf die Beratung und Begleitung von ALS-Patienten leisten.

    © Neurologienetz 2021

  • Neuromuskuläre Erkrankungen, Reihe Klinische Neurologie

    Sieb J., Schrank B.
    Kohlhammer Verlag 2009, 332 S., 75 Abb., 60 Tab., € 59,90.-

    „Neuromuskuläre Erkrankungen" ergänzt die Reihe „Klinische Neurologie" als weiteres hervorragendes Fachbuch. Die Autoren setzen den Fokus auf die klinischen Aspekte der Krankheiten, ohne auf Detailinformationen zu verzichten. Einleitend finden sich Kapitel zu Symptomen, diagnostischen Verfahren und praktischen Hinweisen zum ärztlichen Vorgehen bei Verdacht auf eine muskuläre Erkrankung.Trotz der inzwischen großen Anzahl bekannter Muskelerkrankungen werden diese sehr übersichtlich dargestellt und die Unterschiede der verschiedenen Typen herausgearbeitet. Dem Leser werden einerseits charakteristische Klinik und Befunde einprägsam dargestellt, er kann sich aber andererseits bei näherem Interesse beispielsweise auch genetisches Detailwissen aneignen. Sinnvoll ergänzt werden die Ausführungen durch zahlreiche Tabellen und Abbildungen. Wünschenswert wäre ein separates Kapitel zur spezifischen körperlichen Untersuchung. Da die Differentialdiagnostik dieser Erkrankungen klinisch tätige und niedergelassenen Neurologen immer wieder vor Probleme stelle, sei dieses Buch zur Vertiefung des Fachwissens jedem interessierten Kollegen empfohlen. 

     

     

     

     


    ©Neurologienetz 2009

  • Muskeldystrophie Duchenne in der Praxis

    D. Bron, D. Pongratz
    Verlag Hans Huber, 1. Auflage 2004, 200 S., 32. Abb., 11 Tab.

    Die Autoren bieten mit diesem Buch nicht nur Neurologen, die darin wertvolle Informationen über die Klinik, Diagnostik und Genetik finden, sondern auch anderen beteiligten Berufsgruppen wie Physiotherapeuten, Pflegepersonen, Orthopäden und Internisten ein Werk, das die Erkrankung in ihrer Gesamtheit inklusive der verschiedenen Therapieansätze darstellt. Zusätzlich werden im Zusammenhang mit Erberkrankungen wichtige ethische Fragestellungen behandelt sowie soziale Aspekte der Erkrankung dargestellt. Im Anhang findet sich zudem ein Verzeichnis von Selbsthilfegruppen.
    @ P. Thilmann

     

     

     

  • Myasthenia gravis

    W. Köhler, J. P. Sieb
    UNI-MED Verlag 2004, 2. Auflage, 160 S., 95 Abb., € 44.80.-

    Nach einer kurzen Einleitung, die einen interessanten geschichtlichen Überblick über die Erkrankung bietet, legen die beiden Autoren aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik, Pathogenese und Therapie der Myasthenia gravis dar. Ein Kapitel ist zudem der gelegentlich schwierigen Differentialdiagnose gewidmet. Ergänzt wurden in der zweiten Auflage neue Erkenntnisse der seronegativen und der kongenitalen Myasthenie sowie neue diagnostische Verfahren. Das umfassende Kapitel zur klinischen und apparativen Diagnostik und die Darstellung typischer und weniger bekannter klinischer Zeichen ist für die tägliche Arbeit besonders wichtig. Im Anhang finden sich für die klinische Routine sowie die Forschung verwendete Skalen, außerdem Internetlinks und Adressen von Selbsthilfegruppen. Wie die anderen Werke des Verlages zeichnet sich auch dieses Buch durch seine Aktualität und umfassende Abhandlung des Krankheitsbildes aus.
    @ P. Thilmann

     

     

  • Muskelkrankheiten - Grundlagen, Diagnostik und Therapie

    Spuler, Moers
    Schattauer 2004, 384 S., 113 Abb., 45 Tab., geb., € 99.-

    „Muskelkrankheiten“ ist zwar in erster Linie auf das Fachgebiet Neurologie ausgerichtet, berücksichtigt aber erfreulicherweise auch interdisziplinäre Behandlungsansätze. Dargestellt sind sowohl neurologische Muskelerkrankungen als auch Myopathien bei internistischen Systemerkrankungen, toxische Myopathien sowie die organischen Beteiligungen bei Myopathien. Spezifische Therapieempfehlungen finden sich sowohl für Internisten, Orthopäden, Pädiater, Logopäden sowie Physiotherapeuten. Zum besseren Verständnis dient das Kapitel zur Physiologie des Muskels. Das diagnostische Kapitel gibt Anleitung zur speziellen Anamnese und zur körperlichen Untersuchung. Darüber hinaus gibt es eine Tabelle über die aktuell mögliche neurogenetische Diagnostik sowie Ausführungen zu den Biopsien, der Elektromyographie und der Labor- und bildgebenden Diagnostik. Abgerundet wird der Themenkreis durch einen therapeutischen Ausblick auf die molekulare Therapie. Inhaltlich geht das Buch über die neurologischen Standardwerke deutlich hinaus und kann daher Neurologen zur Klärung spezifischer Fragestellungen dienen.
    @ P. Thilmann

     

     

     

     

  • Muskelerkrankungen

    Stephan Zierz, Felix Jerusalem
    Thieme Verlag 2003, 3. Auflage, 372 S., 407 Abb., 93 Tab., € 129.-

    Auch die Neuauflage des Standardwerkes zeichnet sich durch die langjährige Erfahrung der Autoren aus. Es wurde komplett überarbeitet und durch Kapitel zur Neurogenetik und zu mitochondrialen Erkrankungen ergänzt. Hervorragend, wenn auch mit für den Kliniker schwer verständlichen mikroskopischen Abbildungen, ist das Bildmaterial. Besonderer Schwerpunkt der Darstellung sind die klinischen Bilder. Dies ist insbesondere für die praktische Arbeit relevant. Die Erklärung pathophysiologischer Zusammenhänge erleichtert dem Leser das Versändnis. Durch die ausführliche Darstellung auch der Genetik und mikroskopischen Befunde ist das Buch aber auch für angrenzende Berufsgruppen interessant. Insgesamt zeichnet sich das Buch durch seinen hohen praktischen Nutzen aus. Da in den meisten Standarwerken auf diese Erkrankungen nur unzureichend eingegangen wird empfiehlt sich für die Bibliothek eines jeden Neurologne ein Werk zu Muskelerkrankungen.
    P.Thilmann