sinCephalea ist die erste stoffwechselbasierte Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zur Migräneprophylaxe, die auf der Stabilisierung der postprandialen Blutzuckerantwort auf Basis eines Messdaten-basierten und damit objektiven ernährungswissenschaftlichen Ansatzes fußt. Die Anwendung verknüpft patientenindividuelle Daten mit Ernährungsgewohnheiten und Lebensstilfaktoren und ermittelt dadurch alltagstaugliche Ernährungsempfehlungen, die den Blutzucker stabil halten. Somit transformiert sinCephalea die etablierten Erkenntnisse aus der Stoffwechselmedizin über den Zusammenhang von Ernährung und Migräne in die intuitive Digitale Gesundheitsanwendung für eine individualisierte Migräneprophylaxe. Die Grundlage für sinCephalea bildet eine von Perfood neu entwickelte Technologie, welche die Daten der Nutzer*innen mit Angaben aus einem Ernährungs- und Symptomtagebuch sowie Informationen zu Aktivität, Schlaf und Medikation verknüpft. Die Methode wurde gemeinsam mit dem Institut für Ernährungsmedizin der Universität zu Lübeck entwickelt.
sinCephalea hat durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 10.10.2022 die Zulassung als DiGA erhalten und wurde ins Verzeichnis erstattungsfähiger digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA-Verzeichnis) aufgenommen. Damit ist die Anwendung verschreibungs- und durch die gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig. Der bestimmungsgemäße Gebrauch von sinCephalea sieht die Anwendung bei Patient*innen mit gesicherter Diagnose einer Migräne mit oder ohne Aura (ICD-10 Code G43.0 und G43.1.) vor.
Insgesamt 71 Patient*innen haben an einer Anwendungserprobung teilgenommen. Es konnte gezeigt werden, dass bei Betroffenen mit episodischer Migräne, die an mindestens drei Migränetagen pro Monat leiden, die Anzahl der Migränetage nach 12 Wochen unter Einhaltung der personalisierten, niedrig-glykämischen Ernährungsempfehlungen von sinCephalea 44 Prozent niedriger war als zu Beginn (Reduktion um durchschnittlich 2,4 Tage). Mehr Informationen dazu finden Sie auch unter: Fachkreise | sinCephalea
Für eine endgültige Aufnahme von sinCephalea in das DiGA-Verzeichnis wird aktuell eine klinische Interventionsstudie (DRKS00024657) mit 834 Patient*innen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, durchgeführt. Ziel ist es, dessen Wirksamkeit in der Migräneprophylaxe von Patient*innen mit Migräne über einen Zeitraum von zwölf Wochen nachzuweisen.