Bis zu 40 Prozent der europäischen Epilepsiepatientinnen und -patienten erhalten eine unzureichende Behandlung zur Kontrolle von Krampfanfällen.
- Die Kernergebnisse zeigen Herausforderungen bedingt durch mangelnde Kapazitäten im Gesundheitswesen und eine geringe Priorisierung der Epilepsieversorgung, was zu einem Mangel an Zugang zu qualitativ hochwertiger Versorgung beiträgt.
- Der Bericht identifizierte zusätzliche Belastungen für Menschen mit Epilepsie hinsichtlich ihrer Lebensqualität über physische, umweltbedingte und psychische Indikatoren hinweg.
- Detaillierte Ergebnisse und Einschätzungen wurden von einem multidisziplinären Expertenpanel während der Veranstaltung „Headway – A new roadmap in Brain Health: Focus Epilepsy“ in Rom präsentiert.
Rom (Italien) 27. Juli 2023 – Angelini Pharma, Teil des Privatunternehmens Angelini Industries, und The European House – Ambrosetti, ein italienischer Think Tank, haben die zweite Ausgabe des Berichts „Headway – A new roadmap in Brain Health: Focus Epilepsy” veröffentlicht. Der Bericht ist Bestandteil einer langfristigen Partnerschaft, mit dem Ziel, Wissen zu teilen, Aufmerksamkeit zu schaffen und die Gesundheit von Menschen mit Epilepsie in Europa zu verbessern.
Der kürzlich veröffentlichte Bericht enthält aktualisierte und ergänzende Analysen zu den vorherigen Ergeb-
nissen und bietet sowohl gesamteuropäische als auch länderspezifische Daten. Auf Grundlage dieser Daten können Herausforderungen identifiziert und potenzielle Lösungen empfohlen werden, um die Belastung durch Epilepsie im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft zu verringern. Der Bericht zeigt, dass es in Europa nach wie vor eine Lücke in der Versorgung von Epilesie-Patient:innen gibt, und dass es erhebliche Unterschiede beim Zugang zur Behandlung zwischen den Ländern gibt. Obwohl etwa 70 Prozent der Menschen mit Epilepsie wahrscheinlich auf eine Behandlung ansprechen, erhalten europaweit etwa 40 Prozent - in einigen Gebieten sogar bis zu 90 Prozent - keine optimale Versorgung.
Der Kapazitätsrückgang in den Gesundheitssystemen, die ungleiche Verteilung der Ressourcen und die geringere Priorisierung der Epilepsieversorgung führen zu höheren Kosten für die Gesundheitssysteme und beeinträchtigen die Lebensqualität dieser Patientinnen und Patienten. Teil der Headway-Initiative ist eine multidimensionale Analyse mit mehreren Interessengruppen aus verschiedenen Sektoren wie dem Gesundheitswesen, der Privatwirtschaft, der Wissenschaft und der Regierung, wobei auch persönliche Perspektiven beispielsweise von Patientenverbänden, Klinikpersonal und politischen Entscheidungsträgern eingeholt wurden.
„Der aktuelle Headway-Bericht zeigt nicht nur, wie viel mehr wir tun müssen, um die Epilepsieversorgung in
Europa zu verbessern, sondern auch, dass die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Klinik- und Patientenverbänden, Wissenschaft und Regierung unerlässlich ist, um Epilepsie ganz oben auf die Agenda der öffentlichen Gesundheit zu setzen“, sagt Jacopo Andreose, Chief Executive Officer bei Angelini Pharma. „Obwohl es sich um eine der am weitesten verbreiteten chronischen neurologischen Erkrankungen in Europa handelt, haben nur wenige Länder nationale Pläne zu ihrer Bewältigung umgesetzt, und noch weniger Länder erkennen sie als Hirnerkrankung an. Wir setzen uns dafür ein, die tatsächliche Belastung dieser Krankheit für Patientinnen und Patienten sowie für europäische Gesundheitssysteme sichtbar zu machen.“
„Epilepsie hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Betroffenen Die Forschung zeigt, dass die Beeinträchtigung der Lebensqualität weit über die Kontrolle der Anfälle hinausgeht. Die Erkrankung betrifft nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens, einschließlich Stigmatisierung im sozialen Umgang, Selbstwertgefühl, Unabhängigkeit, Gedächtnis, Schlaf und psychische Gesundheit“, sagt Elisa Milani, Project Coordinator and Consultant, Healthcare Area bei The European House – Ambrosetti. „Wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam mit Angelini Pharma die Online-Plattform Headway initiiert haben und fördern, und hoffen, dass sie zu mehr Forschung und Dialog über die vielseitigen Auswirkungen von Epilepsie anregt und wie wir den Patientinnen und Patienten eine bessere Chance geben können, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu leben.“
Die Ergebnisse des Berichts zeigen verschiedene Ansatzpunkte auf, um mehr auf die gesundheitlichen und
sozioökonomischen Bedürfnisse von Menschen mit Epilepsie einzugehen: den Aufbau von Kapazitäten, einschließlich mehr klinischer und wirtschaftlicher Forschung über die Belastung durch Epilepsie, die Entwicklung von Forschungsinstrumenten und Datenerhebungsmethoden sowie neue Schulungs- und Mentoring-Möglichkeiten für Interessenvertreter. Zusätzlich könnte die Harmonisierung von länderübergreifenden Policies und Richtlinien zu einem ganzheitlichen europäischen Ansatz beitragen und die Implementierung eines sektorübergreifenden globalen Aktionsplans zu Epilepsie und anderen neurologischen Erkrankungen verschlanken (engl. Intersectoral Global Action Plan on Epilepsy and Other Neurological Disorders, IGAP). Kontinuierliche Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Medien bleiben ein wichtiger Eckpfeiler, um ein inklusiveres und reaktionsfähigeres Arbeits-, Bildungs- und Sozialumfeld zu schaffen.
„Viele Menschen, die in Europa mit Epilepsie leben, erhalten keine optimale Versorgung und haben daher ein höheres Risiko für unkontrollierte Anfälle und die zahlreichen damit verbundenen Begleiterscheinungen, einschließlich der Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten zu verrichten, Verletzungen und in einigen Fällen sogar einen vorzeitigen Tod“, sagt Dr. Francesca Sofia, President des International Bureau of Epilepsy. „Der neue Headway-Bericht unterstreicht erneut die dringende Notwendigkeit, dass die gesamte Epilepsie-Gemeinschaft zusammenarbeitet, um gemeinsam Maßnahmen zu ergreifen, damit alle Menschen mit Epilepsie in Europa Zugang zu der bestmöglichen Versorgung haben und diese auch erhalten.“
Die Ergebnisse des Berichts wurden am 17. Juli 2023 bei einem Event im Spazio Europa in Rom vorgestellt. Spazio Europa ist ein öffentlicher Raum, der vom italienischen Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments und der Vertretung der Europäischen Kommission in Italien verwaltet wird, und den Wissensaustausch und die Debatte über europäische Themen fördern soll. An der Veranstaltung nahm ein multidisziplinäres und funktionsübergreifendes Gremium von Epilepsieexperten aus dem akademischen Bereich, der Interessenvertretung und dem Gesundheitswesen teil.
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Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der am weitesten verbreiteten neurologischen Krankheiten der Welt, von der etwa 50 Millionen Menschen aller Altersgruppen betroffen sind. In Europa leben Schätzungen zufolge etwa sechs Millionen Menschen mit dieser Krankheit. Epilepsie kann mehrere mögliche Ursachen haben, darunter auch genetische und andere Faktoren, wobei für etwa die Hälfte der Fälle weltweit keine Ursache bekannt ist.
Die mit Epilepsie verbundenen Komplikationen sind schwerwiegend: Das Risiko eines vorzeitigen Tods ist bis zu zweimal höher als in der Allgemeinbevölkerung, und die Lebenserwartung ist um 10-12 Jahre reduziert. Die wiederkehrenden Anfälle, die mit dieser Erkrankung einhergehen, haben auch weitreichende Auswirkungen auf die allgemeine körperliche und geistige Gesundheit, die Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten und andere Faktoren der Lebensqualität wie soziale Beziehungen.
Derzeit gibt es keine Heilung für Epilepsie, aber es stehen Behandlungen zur Verfügung, die helfen, Anfälle
zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Man geht davon aus, dass etwa 70 Prozent der mit
Epilepsie lebenden Menschen auf diese Behandlungen ansprechen, während für die restlichen 30 Prozent
derzeit keine Behandlung zur Verfügung steht, mit der sie ihre anfallsbedingten Symptome angemessen kontrollieren können.
Über Headway
Die Headway-Initiative befasst sich mit wichtigen Fragen der Gehirngesundheit in ganz Europa. Ursprünglich wurde sie 2017 von The European House - Ambrosetti, einem italienischen Think Tank, in Partnerschaft mit Angelini Pharma, Teil des Privatunternehmens Angelini Industries, mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine multidisziplinäre Plattform für strategische Überlegungen, Analysen, Dialog und Vergleiche zwischen verschiedenen europäischen Erfahrungen mit der Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen zu schaffen.
Seit ihrer Gründung ist die Headway-Initiative gewachsen und umfasst nun mehrere Studien, Berichte und
Maßnahmen. Ihr Ziel ist, den Diskurs über die mentale Gesundheitsversorgung europäischer Patientinnen und Patienten mit diesen Störungen voranzutreiben.
„Headway: A new roadmap for Brain Health: Focus Epilepsy“ ist die jüngste Ergänzung der Headway-Initiative und trägt zu einem besseren Verständnis des aktuellen Stands der Epilepsieversorgung in Europa bei. Für weitere Informationen zur Headway-Initiative besuchen Sie bitte https://healthcare.ambrosetti.eu/it/incontri/view/12509
Über Angelini Pharma
Angelini Pharma ist ein internationales Pharmaunternehmen und Teil des privaten Multiunternehmens Angelini Industries. Seit 2020 ist Angelini Pharma auch mit einer Tochtergesellschaft in Deutschland vertreten. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vermarktet Gesundheitslösungen mit Schwerpunkt auf Brain Health, einschließlich psychischer Gesundheit und Epilepsie, sowie Consumer Health. Angelini Pharma ist direkt in 20 Ländern tätig und beschäftigt fast 3.000 Mitarbeiter:innen. Durch strategische Allianzen mit führenden internationalen Pharmakonzernen vertreibt das Unternehmen seine Produkte in mehr als 70 Ländern. Weitere Informationen finden Sie unter www.angelinipharma.com
Über Angelini Industries
Angelini Industries ist ein multinationaler Industriekonzern, der 1919 von Francesco Angelini in Ancona ge-
gründet wurde. Heute ist Angelini Industries ein solider und diversifizierter Industriekonzern mit ca. 5.800 Mitarbeitenden, der weltweit in 21 Ländern tätig ist und einen Umsatz von über 2 Milliarden Euro in den Bereichen Gesundheit, Industrietechnik und Konsumgüter erzielt. Eine auf Wachstum ausgerichtete Investitionsstrategie, ein ständiges Engagement für Forschung und Entwicklung sowie eine profunde Kenntnis der Märkte und Branchen machen Angelini Industries zu einem der führenden italienischen Unternehmen in den Sektoren, in denen es tätig ist. Für weitere Informationen besuchen Sie www.angeliniindustries.com
Über The European House – Ambrosetti
The European House - Ambrosetti ist eine Gruppe mit 300 Fachleuten, die seit 1965 tätig ist und im Laufe der Jahre dank der Beiträge vieler ihrer Partner erheblich gewachsen ist. Die Gruppe entwickelt zahlreiche Maßnahmen in Italien, Europa und dem Rest der Welt. Seit 2013 wurde The European House - Ambrosetti in der Kategorie „Best Private Think Tanks“ zum führenden Think Tank in Italien, zum viertbesten Think Tank in der Europäischen Union und auf globaler Ebene aus insgesamt 11.175 Think Tanks zu einem der angesehensten unabhängigen Think Tanks weltweit ernannt (Quelle: „Global Go To Think Tanks Report“ der University of Pennsylvania). The European House - Ambrosetti wurde 2023 vom Top Employers Institute als einer der 141 Top-Arbeitgeber in Italien ausgezeichnet. The European House - Ambrosetti verfügt über spezifische Expertise im Gesundheitssektor mit einer dedizierten Fachpraxis, die seit über 20 Jahren verschiedene Projekte für alle Akteure - sowohl öffentlich als auch privat - im Gesundheitssystem entwickelt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ambrosetti.eu und twitter.com/Ambrosetti.
Medienkontakte
Angelini Pharma
Daniela Poggio
Global Communications Executive Director
daniela.poggio(at)angelinipharma.com
+39 3486558882
The European House – Ambrosetti
Elisa Milani
Project Coordinator and Consultant, Healthcare Area
elisa.milani(at)ambrosetti.eu